10. Oktober 2011 § 3 Kommentare

 

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Google ist böse. Sascha Lobo ist gut.

17. August 2011 § 19 Kommentare

Als ich mich heute Morgen, noch im Bett liegend, durch die neuesten Meldungen bei Facebook klickte, staunte ich über das Gewitter, das wieder einmal über Google hereinbrach. Was war diesmal geschehen? Google hatte sich Motorola einverleibt. Klug! Doch die Internet-Szene (beziehungsweise diejenigen, die sich als schlau und wichtig genug erachten, um bei allen Themen mitzureden, die online diskutierbar sind – was mittlerweile eigentlich alle Bereiche menschlicher Vorstellungskraft einschließt) krakeelt. Allen voran natürlich Sascha Lobo.

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Gratis? Nein danke!

4. August 2011 § 9 Kommentare

Ursula von der Leyen hatte es gut gemeint mit der Hilfe für bedürftige Kinder. Kostenlose Nachhilfe will die Ministerin ihnen zuteil werden lassen, am Vereinsleben – ob Sport- oder Schachclub oder auch Theatergruppe – sollen sie ohne finanziellen Aufwand teilnehmen können und sogar das Mittagessen in der Schule sowie Schreibhefte und Füller wären im Angebot. Einzige Bedingung? Ein Antrag, zu stellen von den Eltern, die Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Sozialhilfe oder Wohngeld beziehen. In unserem Landkreis wären aktuell 1.610 Mädchen und Jungen berechtigt – doch das Interesse ist weniger als mau. Auf 8.050 Anträgen auf unterschiedlichste Leistungen aus dem Bildungspaket wartet man im Landratsamt, doch gerade einmal 758 wurden bis Ende Juli gestellt. Jede Familie wurde angeschrieben, an Unkenntnis kann´s also nicht liegen, dass die Geschenke des Staates nicht angenommen werden. Was, so frage sicher nicht nur ich mich verwirrt, ist der Grund für die Zurückhaltung?

Die Oslo-Berichterstattung bei n-tv: Wenn man keine Ahnung hat…

23. Juli 2011 § 2 Kommentare

Wenn man keine Ahnung hat, sollte man die Schnauze halten. Dieses Zitat von Dieter Nuhr greift selten so gut wie im Fall der gestrigen Berichterstattung von n-tv zum Attentat in Oslo. Ein selbsternannter Fachmann namens Schilde fabulierte, spekulierte und phantasierte sich heiße Luft zusammen, die sich nur wenige Stunden später als Gerüchteküchendampf herausstellte. Es waren keine islamistischen Radikalen, die Norwegen wegen ihres Engagements in Afghanistan oder Libyen im Visier hatten, es war ein durchgeknallter rechtsradikaler Einzeltäter. Wenn man so will, das Gegenteil dessen, was Herr Schilde uns lang und breit und wiederholt erklärte – ohne mehr zu wissen wie seine zunehmend genervten Zuschauer (wie man Twitter entnehmen konnte). Liebes n-tv, als Nachrichtensender solltet Ihr berichten was ist und nicht vermuten, was sein könnte. Dem, was Ihr uns gestern dargeboten habt, fehlte es nicht nur an journalistischer Sorgfalt, an grundlegendem redaktionellem Handwerk, an es fehlte schlicht an Grundsätzlichem: Erst denken, dann reden. Oder: Wenn man keine Ahnung hat…

Steinzeit, wir kommen!

21. Juli 2011 § Ein Kommentar

Es kommt nicht selten vor, dass ich höre (oder auch zu hören bekomme), dass man doch bitteschön nicht immer alles hinterfragen oder gar in Abrede stellen solle. Und Fehler im System, in Theorien, Thesen oder Argumenten zu suchen und zu finden, ist auch nicht erwünscht. Die Auseinandersetzung mit Gegebenem, Bewährtem und sogenanntem Traditionellem soll bestenfalls in bestätigender, positiver Weise erfolgen. Kritik? Geht gar nicht! Klingt gut, irgendwie nach geringem zeitlichem Aufwand, nach überschaubarer kognitiver Arbeit. Damit bleibt Zeit für Wichtigeres, für Fernsehen, Bier trinken, Fußball, Ratsch und Tratsch (vorzugsweise über Andere). Ich weiß nicht, wie´s Ihnen dabei geht, aber mir schwillt da regelmäßig der Kamm.

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Früher saß man in Schubladen…

15. Juli 2011 § Hinterlasse einen Kommentar

Tja, früher war bekanntlich alles besser. Früher hatte man Schubladen, in die man Menschen stecken konnte. Heutzutage wird man verwissenschaftlicht und in – man lese und staune! – Kartoffelgrafiken gepresst. Man gilt als liberal-intellektuell-expeditiver Performer oder – als Diametral dazu – als traditionell-prekärer Hedonist. Und nun? Gefällt uns das? Also mir schon. Aber ich bin ja auch kein Schubladentyp. Dafür liberal-intellektuell. Performer? Hm… Expetitiv sicher nicht. Und alles andere gleich gar nicht. Und das wiederum gefällt mir.

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Postplagiatismus

8. Juli 2011 § 2 Kommentare

Seit der Privatisierung der Post, also der Enteignung des Bürgers zum Wohle des Wettbewerbs im Jahr 1995 ist die Zahl der Postämter (privatpostalisch: Filialen) drastisch reduziert worden. Wo es sie noch gibt, sind die Räume bepflastert mit Postbank-Avancen und vollgestellt mit Krimskrams. Die Briefkästen sind weniger geworden, dafür stehen oft gleich zwei nebeneinander, was die Entleerung, die seltener stattfindet, leichter macht.

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Die Politik liegt im Sterben

6. Juli 2011 § 3 Kommentare

Dieser Satz darf irritieren, denn ich war (wie einige meiner Leser wissen) einst politisch sehr aktiv. Wobei „einst“ kaum das richtige Wörtchen sein dürfte, wenn man nur bis zur letzten Landtagswahl in Bayern zurückblicken muss… Ich war Ortsvorsitzende einer Kreisstadt, war im Kreisvorstand tätig, saß in Ausschüssen zu Wirtschafts- und Rechtsthemen, reiste als Delegierte zu Parteitagen, engagierte mich hier und da und ließ mich zuletzt sogar als Kandidatin aufstellen (und war sehr erschrocken über das gute Abschneiden der FDP und mein persönliches Ergebnis – und heilfroh, als mir drei Wählerstimmen zu meinem „Glück“ gefehlt hatten!). „Einst“… Tja, es wirkt wirklich so. Lang, lang her ist´s dass mich die FDP so überzeugen konnte, dass ich viel Zeit für sie investierte. Vorbei. Mehr noch: Ich bin 2009 ausgetreten! Nein, diese Partei, die mit ihrem Einzug ins bayerische Landesparlament und der in die Bundesregierung total die Bodenhaftung verloren hat, ist schon lange nicht mehr meine Partei. Und noch mehr: Politik langweilt mich. Ich habe darüber nachgedacht, warum das so ist und wie es soweit kommen konnte. Es ist ganz einfach:

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Hurra, der Qualitätsjournalismus ist gerettet!

28. Juni 2011 § 3 Kommentare

Gestern habe ich Sie teilhaben lassen an Verschwörerischem, heute erhielt ich die beruhigende Mitteilung, dass meine berufliche Zukunft gesichert ist. Und nicht nur die, sondern nicht weniger als der Qualitätsjournalismus – was auch immer das ist. Qualität stammt bekanntlich von quälen, und so kommt´s nicht unerwartet, dass in mir „Angebote“ wie das unten wie immer vollständig zitierte, eher Bauchschmerzen als Schmetterlingsbauchgekribbel auslösen. Warum? Weil sie gehäuft an mich und meine Kollegen herangetragen werden. Weil durch sie deutlich wird, dass der Journalismus (der, der immer schon auf Qualität Wert gelegt hat) im Sterben liegt. Weil er nicht mehr bezahlt werden kann – oder werden will. Weil Online in weiten Teilen Print abgelöst hat, weil das Web schneller und billiger (weil gratis) ist. Weil Verlage keine Ideen entwickelt haben, wie man Leser zu Kunden machen kann. Weil das, was im Web publiziert wird, zurecht als wenig wertvoll eingeschätzt wird. Weil, weil, weil. Der Kreis beginnt sich zu schließen. Und wir, die Journalisten, suchen uns andere Betätigungsfelder, schlimmstenfalls „machen wir in PR“. Manche von uns verdingen sich auch bei Wikio und anderen, weil man von Hartz IV nicht leben kann und will.

Lange Rede… Hier das „Angebot“, das den Betreff trägt: „DIE unabhängige zeitung deutschland stellet sich vor!“

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Drah Di net um…

27. Juni 2011 § 7 Kommentare

Vorab: Ich vermute, dass das, was Ufoworld.org so von sich gibt, alles andere als lustig gemeint ist. Amüsant ist es natürlich dennoch, allein, weil es so herrlich wirr ist, das, was vor wenigen Minuten in mein (geschäftliches!) Postfach gespült wurde. Worum geht es da? Ich weiß es nicht. Muss ich mir Sorgen machen? Leib, Leben und liquide Mittel schützen? Den Wachturm kaufen? Vielleicht klärt mich ja jemand auf? Obwohl… Ist schon gut so. Gegrinst, Kopf geschüttelt, gelöscht – ach ja: und vorher mit meinen geschätzten Lesern und Freunden geteilt. So bin ich!

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Suche Job – den richtigen!

24. Juni 2011 § 6 Kommentare

Ich suche einen Job. Nicht, dass ich keinen hätte, das ist nicht das Problem. Auch an Arbeit fehlt es mir nicht. Und manchmal freut sich sogar mein Konto darüber, dass ich eine gewisse Form der Anerkennung für das Geleistete erhalte. Mir geht es gut. Eigentlich. Und doch fehlt etwas. Wie nenne ich´s? Was ist es überhaupt? Selbstverwirklichung? Hmnja… Idealismus? Ja, auch. Beides zusammen trifft´s wohl.

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Dumm, dümmer, Koch-Mehrin

23. Juni 2011 § 5 Kommentare

Über Guttenbergs Kreativität in Sachen „Wie bastle ich mir eine Dissertation zusammen?“ habe ich mich hier im Blog dem Tatbestand angemessen aufgeregt. Wer´s nachlesen will, den führt die Suchfunktion sicher zum Ziel. Nach Guttenberg kam Stoibers Tochter zum Zuge beziehungsweise zur Aberkennung ihrer Doktorwürde, danach war Silvana Koch-Mehrin dran. Zu recht, wenn man die Analysen von Vroniplag betrachtet! Rücktritt ist für diese dickfellige Frau kein Thema, mehr noch, sie macht sogar öffentlich auf ihrer Homepage ihre Uni für ihre Schlampereien und Betrügereien verantwortlich. Die Chuzpe, gegen den Entzug des  klagen zu wollen, die Uni für ihr Vertrauen in die Rechtschaffenheit von Doktoranden verantwortlich zu machen, geht eigentlich schon weit über die Hutschnur derjenigen hinaus, die sich mittlerweile rechtfertigen oder dumme Sprüche anhören müssen, wenn sie ein Dr. vor dem Namen führen. Doch nun die Krönung des Ganzen:

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Wie geil ist das denn?!

22. Juni 2011 § 3 Kommentare

Wenn Fragmente das Ganze beschreiben

20. Juni 2011 § 9 Kommentare

Sind Sie Autor? Journalist? Jemand, der vom Schreiben lebt? Der Sach- und Fachkenntnis haben muss, um Menschen Neues zu erzählen oder gar zu erklären? Wenn nicht, glauben Sie sicher, dass man damit berühmt wird und viel Geld verdienen kann. Ersteres mag stimmen, letzteres ist nur selten der Fall. Obwohl… Ich sollte schreiben, „nur noch selten der Fall.“ Wir (Fach-)Berufsschreiberlinge, wie ich uns despektierlich nenne, haben in der Tat mal recht gut gelebt von dem, was wir produziert haben. Oder war es den Lesern einfach mal mehr wert? Heute ist Information kostenlos in Echtzeit erhältlich – aber wer sammelt sie, wertet sie aus, beurteilt ihre Relevanz und prüft ihre Richtigkeit? Wer arbeitet Information um zu Wissen, wer vertieft Wissen zu Bildung?

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ICH BIN NICHT RETRO!!!

14. Juni 2011 § Ein Kommentar

Ich bin sauer! Lest mal das hier – aber nur, wenn Ihr alt genug seid, um den Brotkasten auch wirklich zu kennen! Nur, wenn Ihr praktische Erfahrung mit der Datasette gemacht und aus Zeitschriften seitenlange Listings abgetippt habt, nur um einen Ball von rechts nach links über den Bildschirm hüpfen zu lassen. Nur, wenn Ihr Startexter genutzt habt, mit Stardatei Eure Schallplattensammlung archiviert und, später, viel später, als es schon längst Floppy mit Knebel- und nicht mehr dem allzu anfälligen Knallpeng-Verschluss gab, stundenlang Summer- und Wintergames gespielt habt. Mit Joystick. Tackatackatacka… Anstrengend war das, ich kann ein Lied davon singen! Nun ist er wieder da, lese ich, er wird wieder verkauft, der Vierasechzga – als „Retro“. Da wird mir schlecht. Hey, wir sprechen von meiner Jugend, von meinem sogenannten „jungen Erwachsenenleben“! Wenn der 64er retro ist, bin ich auch retro. UND ICH BIN NICHT RETRO!!!

Idylle und Gülle

12. Juni 2011 § 10 Kommentare

Mehr als zehn Millionen Städter wünschen sich aufs Land.

errechnete die ZEIT in einem lesenswerten Artikel, der mit „Landlust, Landfrust“ überschrieben ist. Knapp 33 Millionen Menschen leben in Kleinstädten und Dörfern, manche sogar in Weilern und Einöden. Dort sind sie geboren, aufgewachsen, geblieben – oder auch dorthin „raus“ geflüchtet aus trostlosen Städten, in denen Tiere nicht erwünscht oder gar unbekannt sind und Grün eine Bekleidungsfarbe ist. Wer nicht seiner Sehnsucht nachgeben und aufs Land ziehen kann, stellt sich eben sonntags in den Stau, um mit den Kindern Kühe zu gucken. Ach, welche Idylle, welches Glück …

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Ist EHEC wirklich eine Sensation?

9. Juni 2011 § 7 Kommentare

Mit dieser Statistik dem Robert-Koch-Instituts lasse ich Sie einfach mal allein. Wenn auch Sie in tiefes Nachdenken angesichts der Medienhysterie der letzten Zeit versinken und sich fragen, warum Behörden zulassen, dass Landwirte ihre Ernten grundlos vernichten müssen, sind wir schon zu zweit.

Hey, wenn Gott schon Prokrastinierer war…

4. Juni 2011 § Hinterlasse einen Kommentar

Lange Leitungen in Landsberg am Lech

3. Juni 2011 § Ein Kommentar

Die Landsberger Regenten werden ihren Autokennzeichen wirklich gerecht: LL – Lange Leitung. So sehr sie sich auch um die Schaufensterwerbung in der Altstadt kümmern, wofür aufwendige Regelungen erfunden und Ordnungspersonal mit dem Auftrag der millimetergenauen Kontrolle der Einhaltung auf die Straßen geschickt wird, so sehr lassen sie sich – sorry für die Wortwahl – verarschen, wenn es um die Ansiedelung von Unternehmen geht. Die Steuermünzen, die man schon im Stadtsäckel klirren hört und die Aussicht, Arbeitsplätze zu schaffen, macht die Gewählten blind und taub für Argumente und Einreden.

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Potenz vor Größe

28. Mai 2011 § 6 Kommentare

Wir wird ganz gern öfter mal in Kleinwagen übel – sofern ich es tatsächlich wage, mich in ein Fahrzeug zu setzen, in dem Fahrer und Beifahrer sich und damit den ständigen Körperkontakt mögen müssen. Gestern aber ließ ich mich freiwillig darauf ein, sogar voller Erwartung auf das, was da kommen möge. So saß ich nun, irgendwo auf Randsteinhöhe, neben einem Fahrer, dessen Berufsbezeichnung Testingenieur lautet. Das Auto war eines der Einsteigermodelle eines italienischen Herstellers, hatte aber dennoch die doppelte Zylinderzahl sowie dreifache nominale Leistung im Vergleich mit mein ebenfalls italienischem, auch nicht gerade schwachbrüstigen, biturbodieselndem Gebrauchsgroßfahrzeug.  Die Preise zu vergleichen erspare ich mir, ich müsste dafür eher mein Einfamilienhaus als mein Auto in die Waagschale werfen.

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Von Dotcom-Blasen und Datenlöchern

28. Mai 2011 § 2 Kommentare

Zehn Jahre nach dem Tod Tausender Dotcomfirmen und der Erkenntnis, dass man Aktien nicht essen und von virtuellem Geld beim Bäcker kein Brot kaufen kann, soll also nun die Dotcom-Bubble 2.0 drohen. Wieso drohen? In den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts wurde geboren, was uns heute unentbehrlich erscheint und wahrscheinlich auch ist: Das Web für Jedermann. Die Ökonomie aber behielt auch damals ihre Gültigkeit, weshalb es eben nur für Vereinzelte gut ging: ebay, amazon, google und einige wenige andere, oft nur national tätige Erfolgsgeschichtenschreiber wie hierzulande Payback. Was sie einte, waren klare Geschäftsmodelle. Hat Facebook ein klares Geschäftsmodell? Hat LinkedIn ein klares Geschäftsmodell? Eher wohl noch als Facebook, das vieles, wenn nicht alles mit Daten seiner User unternimmt, Usern, die sich darüber allerdings kaum bewusst sind. Und wenn der eine oder andere darüber nachdenkt, fehlt ihm (oder ihr) ganz sicher die Phantasie, bis zum Ende zu denken.

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Ja, wohin laufen sie denn?!

23. Mai 2011 § Hinterlasse einen Kommentar

Der Wochencartoon von OL

Der immer wieder geniale Cartoon der Woche von OL

Fatale Gratiskultur im Web

23. Mai 2011 § 9 Kommentare

Regelmäßig schwillt mir der Kamm, wenn ich im Internet lese, dass das Web frei sei und frei zu bleiben habe – vor allem natürlich seine Inhalte. Folgerichtig wird kopiert und für eigene Zwecke verwendet, was immer man findet und brauchen kann. Dass das, was man da so sorglos nutzt, auf die Kreativität eines Menschen zurückzuführen sein könnte und nicht nur auf mittels Maschinenleistung automatisiert zusammengeschusterten Daten, ist dabei keinen weiteren Gedanken wert. Ebenfalls nicht die Tatsache, dass der Urheber des Textes, Bildes oder Filmes das nicht nur aus Spaß an der Freud´ tun könnte, sondern (auch), um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

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Ich hätte da mal eine Frage…

17. Mai 2011 § Ein Kommentar

„Darf das Recht die Politik und die Wirtschaft dominieren?“ fragt Frank Lübberding. Ich gebe zu, dass mich, die Juristin, schon die gleichnamige Headline verblüffte, als sie in meinem RSS-Reader auftauchte. Natürlich geht Recht vor Politik und Wirtschaft! Hätten Sie´s gern andersherum, Herr Kollege? Wie würden Sie sich beschweren, wenn Herr Ackermann Recht definieren und gestalten würde? Oder Frau Merkel? Recht steht über allem und gilt für alle und jeden, das sollte klar sein. Dass über dem Recht Interessen schweben, die allzu oft Recht interpretieren oder gar biegen, steht auf einem anderen Blatt – und das gilt es zu studieren! Von daher ist die Fragestellung schlicht falsch und führt in eine unerträglich falsche Richtung. Sie müsste heißen: „Dürfen die Medien Recht, Politik und die Wirtschaft dominieren?“ Nein, aber genau das tun sie. Nicht nur die BILDenden, sondern auch die, die sich weit über den Boulevard erheben, letztlich aber auch nichts anderes tun, als Mutmaßungen anzustellen. Dass in den rasch in Gang gesetzten Rotationsmaschinen Menschen zerrieben werden, deren Schuld es zu diesem Zeitpunkt lediglich ist, in Verdacht geraten zu sein, wird inkauf genommen. Ob es sich dabei um Politiker – wichtige oder unwichtige – oder Manager – wichtige oder unwichtige – handelt, ist mir dabei persönlich völlig egal. Es geht um Menschen.

Zahlen lügen nicht. Aber Menschen.

16. Mai 2011 § 2 Kommentare

Gehe ich ein paar Jahre zurück bis etwa ins Pleistozän und stoppe an dem Tag, an dem mir angeboten wurde, im Wirtschaftsministerium oder auch in einem Forschungsinstitut Zahlen für Politiker so zu mani aufzubereiten, dass damit das Volk mani informiert werden kann, erinnere ich mich wieder an den Grund für meine Absage (die man, ehrlich gesagt, durchaus auch als empörte Zurückweisung werten konnte). Ich hatte mich gerade mit den Kosten der Wiedervereinigung beschäftigt und dadurch interessante Einblicke ins Tun und Lassen von verbeamteten Ameisen erhalten. Und ich hatte viel gelernt über ministeriale Hierarchien und über die… – jetzt schreibe ich es nun doch offen: Manipulation von Daten und Fakten. Das gebräuchlichere, aber unehrlichere Wort lautet Interpretation.

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